Filmvorführung und Diskussion: Die vergessenen Flüchtlinge

Forgotten Refugees

Noch in den vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts lebten in den arabischen Staaten etwa eine Million Juden. Heute sind es nur noch ein paar Tausend – in einigen Ländern gibt es gar keine Juden mehr. Am 31. Januar zeigen wir den Film ‚Die vergessenen Flüchtlinge‘ – nicht ohne aktuellen lokalen Bezug.

Hanan Ashrawi, Mitglied des PLO-Exekutivkomitees und Inhaberin der Mercator-Ehrenprofessur an der Universität Duisburg-Essen, unterstellte kürzlich den hunderttausenden Juden, die vor und während der israelischen Staatsgründung ihre Heimat verlassen mussten, politisches Kalkül. In mehreren Artikeln für internationale Zeitungen behauptete sie gar, es habe niemals jüdische Flüchtlinge gegeben. Ashrawi, die vor fünf Jahren von der Universität UDE unter anderem für „Weltoffenheit“ ausgezeichnet worden war, verbreitet so bewusst Lügen und verdreht die historischen Tatsachen. Unsere Forderung nach einer nachträglichen Aberkennung der Ehrenwürde lehnte das Rektorat der Hochschule mit Verweis auf die „politische Neutralität“ ab. Eine „Neutralität“, die in der Vergabe an eine Palästinenserin, die ein krudes „Rückkehrrecht“ für die einen Flüchtlinge fordert, während sie die anderen als Verschwörer beleidigt oder gleich ganz leugnet, wohl ruhte.

Denn tatsächlich war es nicht zionistisches „Kalkül“, das die jüdischen Araber zur Aufgabe ihrer Heimat zwang und sie in überfüllte Flüchtlingslager trieb, sondern Dis­kri­mi­nie­run­gen, Ent­eig­nun­gen, an­ti­se­mi­ti­sche Hetze und Po­gro­me. Die Dokumentation ‚The Forgotten Refugees‘ von Micha­el Grynsz­pan zeigt Ge­schich­te, Kul­tur und er­zwun­ge­nen Aus­zug nah­öst­li­cher und nord­afri­ka­ni­scher jü­di­scher Ge­mein­den. Flücht­lin­ge aus Ägyp­ten, dem Jemen, aus Li­by­en, dem Irak und aus Ma­rok­ko erzählen ihre Ge­schich­ten. Diese wer­den durch Ar­chiv­ma­te­ri­al, durch his­to­ri­sche Fotos von Aus­wan­de­rung und Wie­der­an­sie­de­lung sowie Ana­ly­sen von zeit­ge­nös­si­schen Wis­sen­schaft­lern er­gänzt. Den Film, der von »The David Pro­ject« und IsraTV pro­du­ziert wurde, zeigen wir in englischer Sprache ohne Untertitel. Der Eintritt ist frei.

31.01. | 20 Uhr
Djäzz Duisburg

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