Zum Verhältnis von Antisemitismus und Antizionismus. Vortrag von Paul Mentz am 29. Januar im Druckluft Oberhausen.
Israel sei, schrieb treffend der französische Historiker Léon Poliakov, »der Jude unter den Staaten«. Dass der Antizionismus nicht vom Antisemitismus zu trennen ist, konnte man im Sommer 2014 beobachten, als es europaweit im Rahmen von »Friedensdemonstrationen«, deren Protest sich gegen die israelische Verteidigungsoperation »Protective Edge« richtete, wiederholt zu Übergriffen auf Jüdinnen und Juden kam. Kaum ein Tag verging, an dem nicht von antisemitischen Anschlägen, Ausfällen und tätlichen Übergriffen in den Medien berichtet wurde.
Die Erfahrungen des Sommers zeigen einmal mehr, dass kaum eine Ideologie in der Lage ist Anhänger verschiedener Weltanschauungen zu vereinen, wie das Ressentiment gegen den Staat Israel. Der Vortrag möchte nachweisen, dass diese Wirkungsmächtigkeit des Antizionismus darauf fundiert, dass dieser den Subjekten ermöglicht ihre tabuierten antisemitischen Wahnvorstellungen offen zu bekunden, indem sie auf den jüdischen Staat projiziert werden. Eine Veranstaltung der A3D.