„Juden sind böse, Schwule sind krank“

Die in Krefeld und Mönchengladbach ansässige „Hochschule Rheinland“ ist ins Zwielicht geraten: Unter dem Deckmantel der „Freiheit der Lehre“ soll ein Dozent der Hochschule bereits vor einem Jahr in einer Vorlesung gegen Juden und Schule gehetzt haben. Konsequenzen gab es keine – Antisemitismus und Homophobie scheint durch den ominösen Begriff „Freiheit der Lehre“ gedeckt zu sein.

In dem Erstsemesterkurs „Psychiatrische und sozialmedizische Grundlagen“ soll der Dozent nach Berichten der Studentenvertretung (AStA) behauptet haben, Homosexuelle seien „krank, weil sie nicht der Selbst- und Arterhaltung“ dienten. Auch ein von vielen Studierenden als rassistisch empfundener Vergleich zwischen „Europäern und Buschmännern“ sei „grenzwertig“ gewesen, so der AStA, bei dem zahlreiche Beschwerden eingingen. Ähnliche Äußerungen, so die Berichte, sollen mehrfach gefallen sein.

„Juden sind böse, Schwule sind krank“

Ein Gespräch mit AStA-Vertretern machte die Lage schlimmer: Der Dozent habe darin Homosexuelle mit Pädo- und Nekrophilen verglichen. Schwule seien im „Dritten Reich vergast worden, weil sie krank sind, Juden hingegen, weil sie „böse“ waren.

Die Studentenvertreter schalteten daraufhin die Uni-Leitung ein. Diese behauptete, alle Äußerungen seien gedeckt von der Meinungsfreiheit und der Freiheit der Lehre. Kritiker sehen in den Äußerungen jedoch faktisch eine Rechtfertigung des Holocausts und eine Verharmlosung der NS-Diktatur. Die Studenten wurden gebeten, die Öffentlichkeit nicht über den Vorfall zu informieren, um den „Ruf der Hochschule nicht zu beschmutzen“. Dennoch veröffentlichten sie die Geschichte in detaillierter Form in der der AStA-Zeitschrift „42“. Als Konsequenz daraus entschied die Uni-Leitung, eine Evaluation zur Feststellung des Verhältnisses zwischen dem Dozenten und den Studenten durchzuführen. AStA-Vertreter kritisieren, dass sie selbst ein Jahr nach den diskriminierenden Äußerungen stets „mit leeren Versprechungen“ abgespeist worden seien und der Dozent „ungestört seinen Lehrbetrieb“ fortführen konnte.

Zwischenzeitlich wandte sich der AStA mit einer Presseerklärung an die demokratische Öffentlichkeit, daraufhin erklärte der betreffende Dozent gegenüber der Tageszeitung „Rheinische Post“, für „junge Menschen ohne jegliche Vorkenntnisse und Erfahrungen“ sei seine Einführung in die Psychiatrie schwer zu verstehen.

Gegenüber haOlam.de bestätigte ein Sprecher des AStA, das es für die Äußerungen des Dozenten mehr als 10 Augen- und Ohrenzeugen gibt. Die Pressestelle der Hochschule Niederrhein war – trotz mehrerer Versuche – für haOlam.de nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

jfa 17.12.2009

Quelle

Hetzt Professor gegen Schwule?

Krefeld (RP) Ein Dozent der Hochschule soll in seinen Vorlesungen gegen Homosexuelle und Juden gehetzt haben. Die Studentenvertreter fordern Konsequenzen. Deshalb werden sie heute mit einer spektakulären Aktion protestieren.

Homosexuelle seien krank, weil sie nicht der Selbst- und Arterhaltung dienen, und Kinder trügen nach einem Missbrauch nicht zwangsläufig Schäden davon. Das soll ein Professor am Fachbereich Sozialwesen in seinen Vorlesungen gesagt haben. Und die Studentenvertreter (Asta) der Hochschule Niederrhein habe er mit Blockwarten verglichen. Die Anschuldigungen gegen den Professor, der Sozialmedizin und insbesondere Sozialpsychiatrie lehrt, wiegen schwer. „Im Herbst 2008 haben sich Studierende aus dem ersten Semester des Studiengangs ,Soziale Arbeit‘ bei uns über die Aussagen des Dozenten beschwert“, sagt Asta-Sprecher Robert Kramer. „Wir haben daraufhin sofort das Gespräch mit dem Beschuldigten gesucht.“

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