Die Hisbollah wurde 1982 im Libanon von Mitgliedern der iranischen Revolutionsgarden ins Leben gerufen, drei Jahre nach der islamischen Revolution im Iran und mitten im libanesischen Bürgerkrieg und dem israelischen Libanon-Krieg. Trotz ihres Selbstbildes als authentische libanesische Widerstands- und Befreiungsorganisation gegen Israel und den Westen fungiert Hisbollah praktisch als weltweit verlängerter Arm der Islamischen Republik Iran. Der „Widerstand“ dient Hisbollah nicht nur als Legitimation für Terror und Krieg, sondern auch für die Bekämpfung von Freiheitsbewegungen im Libanon, in Syrien und im Iran.
Die Hisbollah wurde durch die Unterstützung des islamischen Regimes im Iran während des Libanesischen Bürgerkrieges gegründet, um den Kampf gegen Israel und dem Westen durch explizit schiitische Kräfte zu führen. Der schiitische Glauben war aber nie Hindernis für Hisbollah, um auch mit sunnitischen oder nationalistischen Organisationen wie die PLO zusammenzuarbeiten, solange dies dem Ziel diente, ihrem antisemitischen Programm zur Umsetzung zu verhelfen. Hierfür operierte sie über den Nahen und Mittleren Osten hinaus und verübte mehrere Terroranschläge gegen jüdische Einrichtungen in Südamerika. Trotz der massiven Verluste im Krieg 2006 zwischen der Hisbollah und Israel, reklamierte der Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah für seine „Partei Gottes“ den Sieg, da sie weder vollkommen zerschlagen, noch durch UN-Truppen entwaffnet werden konnte.
Obwohl ihr Waffenarsenal mittlerweile größer ist als je zuvor, sie eine Hisbollah-freundliche Regierung im Libanon installieren konnte und sie mächtigster Vetospieler im Land ist, gibt es dennoch erste Anzeichen eines schwindenden Einflusses. Zum einen ist dies durch die erfolgreiche Liquidierung ihres obersten Terroranschlagsplaner begründet, zum anderen muss sie massive Kürzungen der Unterstützungsleistung aus Iran aufgrund der Sanktionen gegen das dortige Regime hinnehmen. Darüber hinaus gibt der momentane Aufstand in Syrien Hoffnung, dass die Versorgunglinie zwischen Iran und Hisbollah entfällt. Durch ihre Beteiligung an der Aufstandsniederschlagung in Syrien hat sie zudem massiv an Glaubwürdigkeit als nationale Befreiungsbewegung verloren.
Jonathan Weckerle referiert zu „Hisbollah – Geschichte und Gegenwart der ‚Partei Gottes‘“ am 5. Januar im Oberhausener Druckkluft. Weckerle ist Mitinitiator der Kampagne Stop the Bomb in Deutschland und Mitglied des Mideast Freedom Forum Berlin (MFFB). Der Vortrag beginnt um 20 Uhr, und wird veranstaltet von der Antifa 3D.
Die Hisbollah gilt inzwischen in Afrika als größte Organisation im illegalen handel mit rohstoffen und Diamamten, in Südamerika kommt noch Drogenhandel und Geldwäsche hinzu, nebst umtriebiger Missionierung besonders in Venezuela. Hisbollahl ist inzwischen – so sie es denn jemals gewesen sein sollte – alles andere als eine „Befreiungsorganisation“ – sie ist teil der organisierten Kriminalität mit governamentaler Rückendeckung aus dem Iran und dem Libanon.